„Es-Dur: die Feierliche“
Unter diesem Motto steht das Konzert zum 50jährigen Jubiläum des Kammerorchesters Collegium Musicum Frankfurt. Ganz bewusst hat sich das Orchester für Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“ als Hauptwerk des Abends entschieden, da dieses Stück in besonderer Weise für Aufbruch, Ideale und Freiheit steht. Beethoven hat diese Sinfonie unter dem Eindruck der französischen Revolution und der Ideale Goethes und Schillers geschrieben und diesen in seiner Musik Ausdruck verliehen. Schon früh hatte sich Beethoven für Napoleon begeistert und sah in ihm die Verkörperung seines Menschheitsideals, den „neuen Prometheus“, der den Menschen Freiheit und Ordnung bringt. Aus diesem Grund zitiert Beethoven im Schlußsatz auch aus seiner Ballettmusik „die Geschöpfe des Prometheus“. Im Jahr 1804 war die „Sinfonia grande, intitolata Bonaparte“ fertig gestellt; als jedoch Beethoven erfuhr, dass sich Napoleon selber zum Kaiser erhoben hatte, zerriss er die Widmung und änderte für den Druck der Partitur das Titelblatt in: „Sinfonia Eroica, composta per festeggiare il sovvenire di un grand Uomo“ (Heroische Sinfonie, komponiert zur Feier des Andenkens an einen großen Menschen). Die außermusikalische Idee, die hinter diesem bis dahin größten geschriebenen Instrumentalwerk steht, ist ein idealisiertes Bild vom „großen Menschen“, der für die Ideale kämpft und nach schweren Schicksalsschlägen schließlich strahlend siegt. So ist der zweite Satz, ein düsterer Trauermarsch, defacto der „Tiefpunkt“ im Kampf, das strahlende Finale mit der großangelegten Entwicklung des Prometheus-Gedankens die Glorifizierung des Menschen.
Als zweites Werk kommt die Messe Es-Dur von Franz Schubert zur Aufführung, die er in seinem letzten Lebensjahr 1828 geschrieben hat und selber nicht mehr hören konnte. Diese Messe unterscheidet sich von den anderen Werken sowohl in Besetzung – es kommt neben den üblichen Vokalsolisten noch ein weiterer Tenor hinzu und auch die Bläserbesetzung geht weit über das bei Schubert übliche Maß hinaus – als auch in ihrem Duktus. So zeigt sie eine „Düsternis“, die mehr zu einem Requiem als zu einer Messe passt. Zeitgenossen meinten damals, dass diese Messe von Todesahnung und Todessehnsucht Schuberts erfüllt sei. Das Werk selber ist seine längste und größte Messe und wurde als Auftragswerk für den „Verein zur Pflege der Kirchenmusik der Kirchengemeinde Wien-Alsergrund“ geschrieben; die Uraufführung fand erst ein Jahr nach Schuberts Tod durch seinen Bruder Ferdinand in der dortigen Kirche statt.
Die Konzerte finden statt:
19. November 2017 um 19.30 Uhr in der
Heilig-Geist-Kirche Frankfurt, Kurt-Schumacherstr. 23
20. November 2017 um 19.00 Uhr in der
Kirche St. Martinus Hattersheim, Erbsengasse 3
Im Vorverkauf erhalten Sie ab Anfang November 2017 hier unsere Konzertkarten:
Ffm-Bornheim, Merian-Apotheke, Berger Str. 48 (direkt am Merianplatz)
Ffm-Sachsenhausen, Hans-Thoma-Apotheke, Schweizer Str. 23