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Konzert im November 2018

„Von der Romantik bis zum Fin de Siècle“

Das diesjährige Herbstkonzert spannte den Bogen von der Romantik zum „Fin de Siècle“, dessen wichtigster Vertreter wohl Gabriel Fauré ist.

Im Schicksalslied von Brahms wird das Los des Menschen in seiner Vergänglichkeit der ewigen, schicksalslosen Heiterkeit der Götter gegenüber gestellt. Das Stück basiert auf einem Gedicht von Hölderlin und wird musikalisch durch ein zweiteiliges Chorlied inter- pretiert. Im Gegensatz zur Dichtung wird in der Musik das versöhnliche Element in denVordergrund gestellt; das Werk endet im Orchesternachspiel „in seliger Verklärtheit“.

Das zweite Werk des Abends war die Sinfonie in d-moll von Cesar Franck. Diese Sinfonie, die man durchaus in der Nachfolge von Berlioz und Liszt sehen kann, ist ein schwermütiges, gefühlsbetontes Werk. Insbesondere auch die Verbindung zu Wagners Tristan und zu Berlioz „Sinfonie fantastique“ ist unverkennbar. Franck hat in diesem Werk Leitmotive
auf die Sinfonieform übertragen, ohne dass diese programmatischen Sinn oder Inhalt haben. Das Werk, das lediglich aus drei Sätzen besteht, endet in feierlichen Bläserakkorden, die vom gesamten Orchester aufgenommen werden.

Mit Gabriel Fauré’s Requiem wurde das Konzert beschlossen. Fauré schrieb dieses Werk einige Zeit nach dem Tod seines Vaters, wobei er im Requiem weniger das „jüngste Gericht“ im Dies Irae thematisierte, sondern auf die Erfüllung des Lebens über den Tod hinaus im himmlischen Paradies durch seinen Schlußsatz „In Paradisum“ hinweist. Dieser Teil, derüblicherweise bei der Überführung des Verstorbenen aus der Kirche zum Friedhof gebetet wird, fehlt in den klassischen Requien anderer Komponisten; hier endet in der Regel das Werk mit dem „Requiescat in pacem“. Auch musikalisch wendet sich das schwermütige und melancholische d-moll letztendlich zum tröstenden und stimmungsvollen D-Dur.
Im diesem Konzert wurde die von Fauré zu einem späteren Zeitpunkt überarbeitete Fassung für großes Orchester dargeboten; die ursprüngliche Fassung enthielt lediglich einen kleinen Streicherapparat sowie Harfe, Pauken und Orgel.