Zum Abschluß des 100-jähringen Kirchweihjubiläums von St. Martinus Hattersheim fand an zwei Abenden ein vielbeachtetes und ausverkauftes Mozart-Konzert statt. Das Konzert am Samstag, 14. November wurde in der Frankfurter Innenstadt in der Kirche St. Ignatius gespielt, das Konzert am Sonntag, 15. November war dann der krönende Abschluß in St. Martinus Hattersheim.
Zur Aufführung kamen zwei Werke Mozarts, die in ihrem Duktus einmalig sind und aus dem üblichen Schaffen Mozarts heraus ragen. So war im ersten Teil die Sinfonie No. 40 g-moll zu hören, die Mozart „gleichsam für sich selbst und für die Ewigkeit“ geschrieben hatte. Man war etliche Zeit davon ausgegangen, dass es keine Aufführung dieser Sinfonie zu Mozarts Zeiten gegeben hatte. Diesem widerspricht aber, dass Mozart die Sinfonie selber nachträglich noch verändert hat – es wurde von ihm die Instrumentierung wesentlich geändert und weitere zwei Klarinettenstimmen ergänzt – so dass diese Sinfonie wohl doch im Frühjahr 1791 uraufgeführt wurde – Ironie des Schicksals, durch seinen ärgsten Widersacher Salieri.
Der zweite Teil des Konzertes war Mozarts unvollendeter Messe c-moll gewidmet. Es handelt sich hier um seine letzte von ihm geschriebene Messe und bis heute wird gerätselt, warum diese Messe unvollendet geblieben ist. Lag es an dem Tod seines Sohnes Raimund Leopold, der im Sommer 1783 starb und ihn vom Weiterarbeiten abhielt oder an der Musikreform von Kaiser Joseph II, der es erheblich schwieriger werden ließ, größer besetzte Kirchenmusik aufführen zu können? Wir wissen es nicht, und so ist dieses Werk trotz etlicher Versuche späterer Generationen von Komponisten unvollendet geblieben und wurde auch in dieser unvollendeten Form in dem Konzert dargeboten. Dank der hervorragenden Solisten (Lisa Rothländer und Natascha Jung, Sopran, Carlos Petrucci, Tenor und Markus Flaig, Baß) konnten unter der Leitung von Jens-Uwe Schunk diese vom Publikum begeistert aufgenommenen Konzerte dargeboten werden. Auch in der Presse wurde dies ausführlich gewürdigt.